Das Ehrenamt

Ehrenamt heißt nicht Ehrenamt, weil es nicht bezahlt wird, sondern Ehrenamt heißt Ehrenamt, weil es unbezahlbar ist. 

Bei dieser Definition gibt es vermutlich wenig Widerspruch. Um so erstaunlicher ist es, dass Menschen, die sich in Vereinen, Selbsthilfegruppen, Elternräten etc. betätigen, manchmal überzogener Kritik und sogar persönlichen Anfeindungen ausgesetzt sind.

Ein Text zum Schmunzeln

Wer ehrenamtlich unterwegs sind, weiß was gemeint ist:

1. Strophe

Willst Du froh und glücklich leben,

lass kein Ehrenamt Dir geben!

Willst Du nicht zu früh ins Grab,

lehne jedes Amt prompt ab!

 

So ein Amt bring niemals Ehre,

denn der Klatsch hat scharfe Schere,

schneidet boshaft Dir schnipp-schnapp

Deine Ehre einfach ab.

 

Refrain

 

Undank ist der Welten Lohn

und bist Du scharf auf Spott und Hohn

dann suche Dir ein Ehrenamt

sei fleißig, höflich und charmant!

 

Für Weisheit, Rücksicht und Geschick

da erntest Du alsbald Kritik.

Und trotzdem gehst du wieder hin

Wo ist denn da der Sinn?

 

2. Strophe

 

Wieviel Mühe, Sorgen, Klagen

wieviel Ärger musst Du tragen?

Gibst viel Geld aus, opferst Zeit

und der Lohn – Undankbarkeit.

 

Selbst Dein Ruf geht Dir verloren,

wird beschmutzt vor Tür und Toren,

und es macht ihn oberfaul,

jedes ungewaschne Maul!

 

Refrain

 

Undank ist der Welten Lohn

...

 

3. Strophe

 

Ohne Amt lebst Du so friedlich,

und so glücklich und gemütlich.

Du sparst Kraft und Geld und Zeit,

wirst geachtet weit und breit.

 

Drum, so rat ich Dir im Treuen:

Willst Du Weib und Kind erfreuen,

soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen,

lass das Amt den anderen – Dummen.

Text-Urheberschaft

Die Musik stammt von mir. Ebenso der Text im Refrain.

Auf wen genau der Text der Strophen zurückgeht, ist unklar. Lange hielt man den Text für das Werk von Wilhelm Busch (1832 bis 1908), denn dieser Stil und dieser Humor passen zu ihm. Sein Scharfsinn und seine Scharfzüngigkeit sind bis heute legendär. Weil mein Vater ein großer Fan war, habe ich diese Zeilen vertont.

Offenbar ist der Text aber gar nicht von Wilhelm Busch. Eine abgewandelte Version davon wird Joachim Ringelnatz (1883 bis 1934) zugeschrieben. Einzelnen Quellen zufolge könnte der Text der Strophen auch von Josef Weichmann aus Westerbach bei Kößlarn sein 

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